Der Bundestag hat die Reform der Jobcenter mit breiter Mehrheit beschlossen und damit den Weg für die erforderliche Verfassungsänderung freigemacht.
Die Agenda 2010 Parteien CDU, SPD, FDP und Grüne sind erneut allen Hartz IV-BezieherInnen in den Rücken gefallen. Mit ihrer Zustimmung zur Jobcenter-reform werden nun endgültig zwei Klassen
von Erwerbslosen im Grundgesetz verankert. Die Betreuung von Erwerbslosen gehört grundsätzlich in eine Hand. Das Ergebnis von fünfeinhalb Jahren Jobcenter und Optionskommunen ist, dass sich
Betreuung und Vermittlung von sogenannten Langzeitarbeitslosen sogar verschlechtert hat. Dies aber mit einer aufgeblähten Bürokratie und völlig unnötiger Verfolgungsbetreuung. Seit 2005 befinden
sich ca. 7 Millionen Hartz IV-BezieherInnen auf dem Abstellgleis oder müssen zu Hungerlöhnen jede Tätigkeit zu jedem Preis
annehmen.
DIE LINKE. warnt davor, die Optionskommunen auszuweiten. Diese haben nicht den Beweis erbracht, dass sie aufgrund ihrer angeblichen Nähe zu kommunalen Arbeitgebern bessere Vermittlungsergebnisse
erzielen können. Ganz im Gegenteil, deren Vermittlung ist noch schlechter und Erwerbslose werden eher für kommunale Projekte in form von sogenannten Ein-Euro-Jobs missbraucht. Zudem gibt es für
Hartz IV-Bezieher dort keine bundeseinheitliche Rechtsauffassung, was die Rechtdurchsetzung für die Betroffenen erheblich erschwert.
Es ist zu bemängeln, dass in den ganzen Beratungen keine Interessensvertretung von Erwerbslosen mit eingebunden wurde. Damit zeigen die Agenda 2010 Parteien erneut, dass ihnen die Anliegen der
Hartz IV-Bezieher ziemlich egal ist.
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Vito (Donnerstag, 11 August 2011 13:33)
Es ist wirklich unglaublich, was mit den Leuten passiert, die in Hartz IV hineingerutscht sind. Aber solange die Leute nicht selbst in eine solche Situation kommen, werden sie auch nichts für die anderen tun.