Sehr geehrte Damen und
Herren,
am Freitag, den 7. März 2014 warf
der Bürgermeisterkandidat der rünen und grünes Ratsmitglied Herr Bäumle-Courth
meiner Partei und mir persönlich in lächerlich machenden Worten
vor, dass DIE LINKE. das Scheitern eines Bürgerentscheids zu den neuen
Stadtwerken erschuldet hätten. Siehe dazu Bürgerportal IN-GL.de, 7.
März 2014.:
"Stadtwerke-Bürgerentscheid scheitert an der Linken"
Sowohl den inhaltlich unsinnigen
Vorwurf als auch den persönlichen Angriff weise ich zurück.
*Die Grünen und die SPD
halten einen Bürgerentscheid Stadtwerke für zu komplex für die Bürgerinnen und
Bürger!*
Hierzu möchte ich auf eine
gemeinsamen Presseerklärung der Grünen- und der SPD-Fraktion vom 4.2.2014 hinweisen. Dort
heißt es wörtlich: „Wir fordern bewusst keinen Bürgerentscheid, da
diese Entscheidung zu komplex für ein schlichtes Ja und Nein
ist.“
Das Bürgerportal IN-GL.de
schreibt am 21.1.2014 folgendes als Meinung
des SPD-Bürgermeisterkandidaten
zum Bürgerentscheid über
Stadtwerke: „Diese Form der
direkten Demokratie mit dem Zwang zu einem Ja oder Nein sei den komplexen Entscheidungen
wie zum Beispiel der Neugründung von Stadtwerken nicht
angemessen.„
Diese erst kürzlich getroffenen Aussagen können nur so interpretieren werden, dass sowohl Grüne als auch SPD gegen
einen Bürgerentscheid eingestellt sind und die Debatte für
Wahlkampfzwecke instrumentalisieren, um Bürgernähe zu
simulieren.
Ich habe mehrfach klargestellt,
dass DIE LINKE. sehr grundsätzlich für einen Bürgerentscheid eintritt und mit alle
Parteien an einem gemeinsamen Abstimmungstext arbeiten will.
Doch bis zum heutigen Zeitpunkt haben weder Grüne noch andere
Fraktionen konkrete Änderungen oder Alternativen zum Antrag der LINKEN im
Stadtrat vorgelegt, über die man hätte abstimmen können.
Man hätte sich zumindest auf den
kleinsten gemeinsamen Nenner einigen können, nämlich das grundsätzliche „JA“ zum
Bürgerentscheid. Diesen Vorschlag von mir in der letzten Sitzung des
Stadtrats haben die Grünen nicht aufgegriffen, sondern haben am Ende mit
„NEIN“ gegen den Antrag auf einen Bürgerentscheid über neuen
Stadtwerke am 25. Mai 2014 gestimmt.
Tatsächlich war der linke Antrag
der einzige Vorschlag zu einem Bürgerentscheid. Einen anderen Antrag,
Änderungsvorschläge oder Kompromissantrag dazu, über die man hätte
abstimmen können, gab und gibt es bisher nicht.
Im Gegenteil:
Grüne und SPD hatten mit einem Geschäftsordnungsantrag
auf Vertagung
versucht den Antrag auf Bürgerentscheid ohne Aussprache von der Tagesordnung zu kippen.
Ihr Ziel war es, dass man im Stadtrat nichtmal mehr darüber redet, weshalb die SPD
den Vertagungsantrag auch direkt am Anfang gestellt hat. Das ist kein Kompromissangebot auf Zusammenarbeit für einen Bürgerentscheid,
sondern aktives Ausweichen vor einer grundsätzlichen Entscheidung für einen
Bürgerentscheid. Wenn SPD und Grüne wirklich einen Kompromiß wollten, hätten sie unsere zahlreichen Angebote auf Zusammenarbeit für einen gemeinsamen Antragstext wahrgenommen und den
Vertragungsantrag nicht aus heiterem Himmel gestellt ohne mit der LINKEN und der BfBB darüber zu reden. Grünen und SPD wollten mit dem Geschäftsordnungsantrag einen Bürgerentscheid auf den
Nimmerleinstag "vertagen" und verbannen.
Über den Abstimmungstext hätte
man tatsächlich später entscheiden können. Etwas Ähnliches wurde ja auchvon Herrn
Bäumle-Courth angesprochenen, doch wurde es trotz meiner direkten Aufforderung
dies zu beantragen, von ihm nicht zur Abstimmung gestellt. Warum
nicht?
Tatsächlich fehlten dem Stadtrat,
den Grünen und der SPD am Donnerstag der politische Wille sich für einen
Bürgerentscheid auszusprechen. Dies belegen ja auch die oben zitieren die
Aussagen der SPD- und der Grünen-Fraktion.
DIE LINKE. ist deshalb bei ihrem
konkreten Antrag geblieben, den diesen
halten wir nach wie vor für
sachgerecht und gangbar. Wir bleiben bei unserer Forderung nach einem Bürgerentscheid
über neue Stadtwerke Bergisch Gladbach.
Das Abstimmungsergebnis ist nicht
zu beschönigen. Die SPD war und ist wohl unentschlossen und hat sich enthalten,
doch die Grünen haben zusammen mit CDU und FDP mit „NEIN“ und damit
gegen einem Bürgerentscheid abgestimmt. Ein „NEIN“ ist
eindeutig und bleibt ein „NEIN“ und entspricht ja auch der gemeinsam
Erklärung von SPD und Grünen vom 4.2.2014 (s.o.).
Die Behauptung ein
Bürgerentscheid sei an der LINKEN gescheitert ist an den Haaren herbeigezogen. Dazu muss man sich
nur die Abstimmung anschauen:
NEIN = CDU, FDP, FWG, GRÜNE +
Bürgermeister
ENTHALTUNG = KIDS,
SPD
JA = DIE LINKE./BfBB und Frau
Beisenherz-Gallas.
Wie die Grünen aus einen
„NEIN“ ein angebliches „JA" machen wollen ist mir völlig schleierhaft.
Tomás M.
Santillán
Mitglied des Stadtrats Bergisch
Gladbach
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