Dieser Text gehört zu den Kommentaren, von denen die meisten Leserinnen und Leser wohl denken werden: „Die Dinge werden nicht dadurch besser, dass man alles schlecht macht und zerredet.“
Schön, dass ein neuer und guter Spielplatz eröffnet wird. Nur merkwürdig, dass er schon seit Wochen bespielt werden könnte, aber ein großer Bauzäune die Kinder davon abhält. Grund dafür ist die
Politik, die mit einem großartig angekündigten „Spielplatzeröffnungsfest“ darüber hinwegtäuschen will, dass in unserer Stadt einiges im Argen liegt? Jede Mutter und jeder Vater soll das Gefühle
bekommen, dass „man was tut“. Und damit die Presse freundlich berichtet und schöne Fotos bekommt, bleibt der fertige Spielplatz bis zur feierlichen Eröffnung und leider auch bei Sonnenschein
gesperrt.
Wenn man genauer hinter die Kulissen schaut, stellt man fest, dass gleichzeitig still und heimlich an anderer Stelle Spielplätze „überplant“ werden und wegfallen. Ein Beispiel ist der Spielplatz
neben der Frankenstraße 28 im Frankenforst. Der wird zukünftig leider und gegen den erklärten Willen der Anwohner verschwinden. (Siehe Stellungnahme zum B-Plan Nr. 6456 – Frankenstraße)
Auf der Homepage der Stadt Bergisch Gladbach schreibt die städtische Abteilung Stadtgrün von über 100 Spielplätzen und erweckt den Eindruck, als wären dieses alle öffentlich zugängliche Anlagen.
Tatsächlich ist diese Zahl nur Augenwischerei. Ein großer Teil der Spielplätze befindet sich auf eingezäunten Grundstücken von Schulen und ist damit oft nur für die Kinder der Einrichtungen
zugänglich und an zahlreichen Stellen über das Wochenende überhaupt nicht benutzbar, da sie mittels Zäunen vor Kindern geschützt werden. Auf dem Spielplatzplan der Stadt sind auch Spielplätze
verzeichnet, welche innerhalb eingezäunter Flächen von Kindertagesstätten betrieben werden.
Auf den öffentlich und jederzeit zugänglichen Anlagen ist nicht alles so schön, wie uns die Stadt mit bunten Plakaten und Flyer zum Spielplatzeröffnungsfest Glauben machen will. Bei einigen sind die Spielgeräte defekt, die Sandkisten verschmutzt oder der Zugang verschlammt. Und wenn man bei der Stadt nachfragt, ist kein Geld dafür vorhanden, um diese Orte sachgerecht und zeitnah zu reparieren oder zu pflegen. In manchen Stadtteilen liegt der nächste zugängliche Spielplatz mehr als zehn Minuten Fußweg (ohne Kind und Kinderwagen) entfernt. Glückwunsch an die Anwohner der Tannenbergstraße, dass sie es endlich nicht mehr so weit haben.
Eröffnungs-Propagandashow mit Bürgermeister
Die Eröffnungs-Propagandashow mit Bürgermeister und auf Kosten der Steuerzahler, wird ihr Ziel nicht verfehlen.„Alle“ werden sich in Festreden ergehen und sich gegenseitig auf die Schultern
klopfen. Und damit auch möglichst viele Kinder einen medienwirksamen Rahmen bilden und dabei kleine Fähnchen schwenken, werden gezielt Schulklassen und ganze Kindergartengruppen angeschrieben und
dafür heran gekart.
Tatsächlich sollten gute und schöne Spielplätze eine Selbstverständlichkeit für unser Kinder sein, die man eigentlich nicht so überschwänglich feiern muss. Die Kosten für das Eröffnungsfest wären
besser bei neuen Spielplätzen aufgehoben oder sollten für bessere Spielgeräte verwendet werden, die woanders dringend benötigt werden.
Wenn man auf dieses „feierliche“ Eröffnung verzichten würde, hätten die Kinder den Spielplatz Tannenbergstraße schon lange in Besitz nehmen können; auch ohne große Show für die Politik. Jetzt
müssen die Kinder darauf warten. dass ein netter Onkel im Anzug ein rotes Band durchschneidet und darauf hoffen, dass es nicht regnet.
Und? War meine obige Vermutung richtig?
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Spielplatzfreund (Mittwoch, 27 August 2014 20:24)
Was schreibt unser Bürgermeister auf seiner Internetseite www.lutz-urbach.de zu "seinen" Zielen für Bergisch Gladbach ? "Auf dem Weg zur kinderfreundlichsten Stadt in NRW" ...
Das ich nicht Lache !
Er betoniert benötigte Spielplätze wie den in der Frankenstraße für Investoren weg (Es muss verdichtet werden !), obwohl dort nicht ein Cent des Verkaufspreises an die Stadt geht. Und wenn die Anwohner mehrheitlich über solches Vorgehen und solche Bebauunsgpläne beschweren - siehe Stellungsnahme zum Bebauungsplan 6456 weiter oben im Artikel- werden die Anwohner als unqualifiziertes Pack dargestellt was gar ja mal keine Ahnung hat was gut für Sie und ihren Ortsteil ist.
Ob sich schon jemals vom Stadtrat sich den regelmäßig genutzen Spielplatz in der Frankenstraße und das Umfeld angesehen hat ? Wohl kaum - sonst hätte man den hier benötigten Bedarf nicht einfach weg Diskutiert. Der Untehalt von einem Spielplatz kostet ja nur Geld - und Spielplatz weg und Haus drauf bauen bedeutet für die Stadt: Geld gespart & Grundstücksteuer eingenommen. Gute Entscheidung - Top - Hände reiben und weiter machen. *Kotz*
Bergisch Gladbach ist und bleibt ein armseeliges Drecksloch und wird in tausend Jahren nicht die kinderfreundlichsten Stadt in NRW sein. Diese Stadt scheitert an den kleinsten Kleinigkeiten - und woran liegt es ? Vor allem an den Pfeifen die wir Gewählt haben.
Tom D. (Mittwoch, 27 August 2014 21:08)
Ob man das Spielplatzfest braucht, sei Mach dahingestellt. Wenn ich als Anwohner der Frankenstraße aber lese, dass der Spielplatz wegkommt, dann ärgere ich mich über soviel Schwachsinn, denn der Spielplatz wird bleiben. Nicht exakt an derselben Stelle, das ist auch ok. Also verdummen sie die Menschen hier nicht. Nur gut, dass die Linke in GL kein Bein auf den Boden kriegt mit soviel Blödsinn.
santillan (Donnerstag, 28 August 2014 06:50)
Mehr als 20 Anwohner haben sich für den Spielplatz neben der Frankenstrasse 28 engagiert und haben im Rahmen des Bauleitverfahrens ihre Einwände und Bedenken gegen die Überplanung des Spielplatzes vorgebracht. Leider vergeblich. Der Spielplatz in der Frankestarsse kommt defiinitiv weg. (Siehe auch den Kommentar von "Spielplatzfreund")
Infos zu den vorliegenden Einwänden und der Satzung hier: https://mandatsinfo.bergischgladbach.de/bi/to0040.php?__ksinr=1577
Sie sprechen von einem anderen Spielplatz, der nur wneige Meter weg an der Straße "Im Hain" liegt, aber eindeutig für eine andere Altersgruppe gedacht ist. Doch wird dieser Platz für ältere Kinder kaum genutzt, da der Standort im Wald nicht als Spielplatz geeignet ist und kaum bespielbar ist.
Faktisch wird also ein Platz für kleine Kinder mit Sandkasten beseitigt und durch einen Platz mit kleinen Feldhockeytoren und einer Tischtennisplatze ersetzt, bei denen kleinere Kinder nichtmal die Plattenhöhe erreichen, weil zu jung.
Hier gilt also das alte Sprichwort: "Man daraf Äpfel mit Birnen nicht verwechseln!".
Außerdem möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es sich bei meinen Kommentaren nicht um Positionen der Partei DIE LINKE handelt, denn ich bin in der Partei DIE LINKE nur einfaches Mitglied ohne Mandat und Amt.
Tatsächlich hat der Vertreter der LINKEN im Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss des Stadtrats (Rechtsanwalt Rainer Dlugosch) am 3.7.2014 leider für die Zerstörung des Spielplatz in der Frankenstr. 28 gestimmt.