Während überall in Deutschland Flüchtlingsunterkünfte brennen und angegriffen werden spielen der Landrat und Kreispolizei im Rheinisch-Bergischen Kreis die Gefahrenlage für die Flüchtlinge
herunter. Außerdem verweigert die Polizei jegliche Auskunft über die getroffenen Maßnahmen. Wahrscheinlich haben die Polizei, die Stadt Bergisch Gladbach und der Landkreis gar kein Konzept zum
wirksamen Schutz der Flüchtlinge und Anwohner vor rechtsextremistischen Attacken, über das sie Auskunft geben könnten. Es scheint, dass die Kreispolizei die Bedrohungslage schlicht ignoriert und
abwartet, bis dann wirklich etwas passieren wird.
Neben der lobenswerten Willkommenskultur und Hilfsbereitschaft von vielen Bürgerinnen und Bürgern und wirklich großartigen Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer in den Camps und
Organisationen, die aktive Flüchtlingsarbeit vor Ort machen, erstarken aber auch rassistische und ausländerfeindliche Stimme. Leider beschränkt sich dieses nicht nur auf die Verbreitung von
Lügengeschichten, Gerüchten oder Vorurteilen, sondern äußert sich vielerorts auch in offener Gewalt.
Rechtradikale Organisationen wie die Partei "Der dritte Weg" rufen dazu auf, gegen Wohnheime vorzugehen und verteilen "Leitfäden gegen Heime in der Nachbarschaft." Dazu wird über das Internet
eine interaktive Landkarte von Unterkünften mit Straßennamen verbreitet, die auch sechs Standorte aus dem Rheinischen-Bergischen Kreis enthält. (2x Bergisch Gladbach, Rösrath, Odenthal, Overath
und Burscheid)
In diesem Jahr gab es schon mehr als 500 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland. Fast wöchentlich werden Häuser durch "besorgte Bürger" und rechtsradikale Straftäter in Brand
gesteckt. Im Rheinisch-Bergischen Kreis scheint man diese Berichte nicht zu lesen.
Auf meine Anfrage, welche Maßnahmen zum Schutz der Flüchtlinge Polizei und Stadt ergreifen (vom
23.07.2015) erhielt ich Anfang August eine Antwortschreiben der Kreispolizeibehörde (hier als PDF), in der die Polizei die Aufrufe gegen „Asylantenheime“ der
rechtsradikalen Partei "Der dritte Weg“ als "angebliche Hinweise" bezeichnet. (siehe Foto)
Anscheinend ist man im Rheinisch-Bergischen Kreis, der Stadt Bergisch Gladbach und bei der Polizei auch weiterhin auf dem rechten Auge blind.
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