Immer wieder trifft man auf Menschen, die unhöflich oder respektlos sind und es ist schwer zu wissen, wie man damit umgehen soll. Soll man diese respektlose Person einfach
ignorieren oder ist man dann ein Fußabtreter, wenn man das tut? Sollte man für sich und seine Würde eintreten und wenn ja, wie? Würde das die Situation nur weiter eskalieren weil der andere eine
angemessene Antwort vielleicht nicht versteht?
Immer wieder geschieht es auch in der Politik, dass Menschen den Respekt verlieren, weil sie andere Meinungen und andere Positionen nicht akzeptieren können oder an ihren eigenen Vorteil denken.
Manche fühlen sich auch einfach nur unverstanden und selbst respektlos behandelt.
Sachlicher und auch polemischer Streit gehört manchmal und besonders in der Politik dazu. Auch wenn dabei mal über die Stränge geschlagen wird, bewahren die meisten
Beteiligten den Respekt voreinander.
Doch leider verlieren auch manche die Contenance im menschlichen Miteinander. Mir ist das leider auch schon passiert und ich bedauere das sehr und entschuldige mich dann auch bei denjenigen, die
ich falsch behandelt habe. Eine ehrliche Entschuldigung gehört zum Respekt dazu, denn es zeigt die Einsicht darin, dass man selbst einen Fehler gemacht hat. Umgekehrt gehört es dazu, dass
man eine Entschuldigung annimmt, denn auch das zeigt Respekt vor dem anderen Menschen. Wer anderen nicht vergeben kann, schadet damit vor allem einer Person: sich selbst.
"... seine Schergen ..."
Vor wenigen Tagen wurde ich beschimpft und der Lüge bezichtigt, weil ich öffentlich andere Positionen und politische Einschätzungen vertrete. So ist das in der Politik, doch die Wortwahl mit des
Gegenüber war dann doch bemerkenswert: Er verwendete für meine politischen Bündnispartner, Freunde und UnterstützerInnen das alte Wort
"Schergen", was man heute nur sehr selten hört. Scherge wird im heutigen Sprachgebrauch abwertend verwendet und man bezeichnet damit oft einen „Henkersknecht“, einen Büttel,
einen käuflichen Verräter oder generell eine Person, die einem Schurken als Handlanger dienstbar ist und seine Befehle und Aufträge gegebenenfalls auch unter Anwendung von Gewalt
ausführt. (siehe Duden und Wikipedia) Das ist schon
harter Stoff, denn es trifft auch mich. So geht man im politischen Diskurs eigentlich nicht miteinander um, wenn man sich sonst Solidarität auf die Fahnen geschrieben hat.
Natürlich ist das barer Unsinn, aber macht an dieser Stelle keinen Sinn, diese sehr harten Anschuldigungen zu widerlegen, denn diese wurde nicht inhaltlich oder mit Argumenten untermauert oder
begründet. Mit Geld lassen sich andere kaufen und niemand wendet Gewalt an.
Auch wenn ich bisher keine Entschuldigung für diese Beschimpfung gehört habe, verzeihe ich ihm, denn ich vermute, dass es ihm wohl nicht ganz klar war und ist, was
er da über meine Freunde und mich sagte. Für mich ist Verzeihen ein Akt der aktiven Lebensgestaltung, denn man übernimmt damit Eigenverantwortung. Wer verzeiht, lässt nicht zu, dass
andere Menschen das eigene Leben dauerhaft beeinflussen und bestimmen können. Wer vergeben kann, öffnet sich für Veränderungen im Miteinander und für Neues. Das ist gelebte Solidarät und
Verbundenheit und nur so kann man nach vorne schauen!
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