Pressemitteilung zur Sitzung des Stadtrats am 19.11.2018 - DIE LINKE. Basisgruppe Kommunalpolitik Bergisch Gladbach:
Bergisch Gladbach: Eine Mehrheit aus CDU und SPD stimmt den Flächennutzungsplan (FNP) gegen alle anderen Fraktionen und Einzelratsmitglieder schweigend durch. Ein
linker Antrag zur demokratischen Bürgerbefragung der Bürgerinnen und Bürger wurde von Mehrheit aus CDU, FDP, SPD und GRÜNEN abgelehnt.
Lediglich zwei von sechs Fraktionen und das fraktionslose Ratsmitglied Tomás M. Santillán (DIE LINKE.) haben sich vor Beschluss des FNP 2035 im Stadtrat inhaltliche geäußert und ihr
Abstimmungsverhalten begründet. CDU, SPD und GRÜNE hatten sich offensichtlich hinter verschlossenen Türen abgesprochen, dass der Vorschlag, der in den Ausschüssen, in denen letzte Woche diskutiert und beschlossen wurde, ohne weitere
inhaltliche Aussprache zur Abstimmung gestellt wird.
Die Bürgerinnen und Bürger werden veräppelt!
Tomás M. Santillán ist nicht sprachlos, aber überrascht, denn sonst hatten SPD und CDU und auch die GRÜNEN ja immer wieder angebliche Transparenz und Gesprächsbereitschaft vorgeschoben: „Für die
Abstimmung des FNP wurde extra eine Sondersitzung einberufen, die den Steuerzahler zusätzliches Geld kostete. Doch am Ende wurde nicht diskutiert, wie es die Bürgerinnen und Bürger bei solchen
großen und wichtigen Entscheidungen von den gewählten Ratsmitgliedern erwarten können und eine Sondersitzung gerechtfertigt hätte. Die Dringlichkeit zu einer Außerordentlichen Ratssitzung, war
nicht gegeben. Der Beschluss zum Flächennutzungsplan unterliegt keiner Frist. Es ging es viel mehr ausschließlich darum, schnellstmöglich Ruhe, in der zu Recht aufgebrachten Bevölkerung, zu
schaffen. Seit Monaten wehren sich zahlreiche Bürgerinitiativen in fast alle Stadtteilen gegen die Aufstellung dieses Flächennutzungsplan gegen den es mehr als 4300 Einwendungen und
Stellungenahmen gab, welche nun mehrheitlich fast alle in der Entscheidung des Stadtrats abgewiesen wurden.
Eine große Koalition des Schweigens (CDU, SPD, GRÜNE) hat es wohl satt sich öffentlich zu rechtfertigen. Damit missbrauchen sie den Stadtrat als Abstimmungsmaschine für ihre undurchsichtigen
Absprachen, die in ihren Klüngelrunden vorher im Hinterzimmer ausgehandelt wurden. Damit werden die Bürgerinnern und Bürger und die parlamentarische Demokratie veräppelt.
Offenbar will man sich nicht mehr mit der Opposition auseinandersetzen, die sich seit Monaten gegen die Vorlage des Flächennutzungsplans zur Wehr setzt. Demokratie ist mehr als einfach nur kalt ab- und andere überstimmen. Eigentlich kann man von Demokraten erwarten, dass sie sich den Argumenten der Bürgerinnen und Bürger und der anderen Parteien mindestens im Stadtrat stellen.
Wer aber einfach nur schweigt weil er nicht zuhören oder diskutieren will, muss sich nicht wundern, dass sich immer mehr Menschen von den Parteien abwenden und rassistischen Parolen und
Bauernfängern ihre Stimme geben.“
Der Änderungsantrag von Tomás M. Santillán den Flächennutzungsplan zur Europawahl 2019 den Bürgerinnen und Bürger zu einer bürgerentscheid-ähnlichen Befragung zu Abstimmung zur Stellen und den
Stadtrat erst danach entscheiden zu lassen, wurde lediglich von DIE LINKE unterstützt während alle anderen Ratsmitglieder eine solche demokratische Bürgerbeteiligung ablehnten. Auch hierzu gab es
keine Aussprache und keine Begründung aus der “Koalition des Schweigens”.
Den unausgesprochenen Vorwurf, dass ein Bürgerentscheid zum FNP gesetzlich ausgeschlossen ist, weist Santillán zurück, denn er hat im Stadtrat keinen Bürgerentscheid, sondern eine demokratische Befragung beantragt. Es ist rechtlich zulässig eine solche Befragung der Bürgerinnen und Bürger mittels Urnenwahl gleichzeitig zur Europawahl durchzuführen. Ein solches Verfahren würde ein repräsentatives Ergebnis erzielen, denn dann würden sich wohl mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten daran beteiligen. Der Stadtrat hätte dann immer noch entscheiden müssen, so wie es das Gesetz vorsieht.
“Warum wohl ist es CDU und SPD wohl nicht gelungen andere im Stadtrat zu überzeugen und stehen zwar mit einer Ratsmehrheit, aber sonsz ganz alleine da? Wenn sie überzeugt sind, dass dieser neue FNP der richtige Weg ist, dann sollten sie vor einer Abstimmung unter den Bürgerinnen und Bürgern eigentlich keine Angst haben, oder? Tatsächlich haben sie diese aber, denn die klare Mehrheit der Menschen in dieser Stadt lehnt den neuen FNP ab.” meint das Ratsmitglied für DIE LINKE.
„Mit ihrem schweigenden Verhalten im Stadtrat und Ablehnung einer demojratischen Bürgerbefragung haben sich insbesondere die GRÜNEN kein Ruhmesblatt gesetzt, auch wenn sie bei der
Beschlussfassung zum FNP gemeinsam mit DIE LINKE mit Nein gestimmt haben.“ führt Santillán aus „Offensichtlich möchte man zukünftige Koalitionspartner nicht verärgern und geht zur Tagesordnung
über, statt offen Argumente in Stadtrat einzubringen und den Bürgerinnen und Bürgern eine demokratische Mitsprachemöglichkeit zu geben.“
DIE LINKE. Basisgruppe Kommunalpolitik Bergisch Gladbach
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